Jedes Auto hat eine vom Hersteller empfohlene Reifengröße. Dank der breiten Produktpalette kann der Fahrer jedoch eine Größe wählen, die seinen Bedürfnissen am besten entspricht.

Die einen entscheiden sich, aus ästhetischen Gründen, die Breite des Reifenprofils zu ändern, die anderen dagegen wollen den Fahrkomfort erhöhen. 

Wenn Sie erfahren möchten, welche Alternativreifen Sie für Ihr Auto verwenden können, nutzen Sie unseren Reifenrechner.

Reifenprofil

Das Reifenprofil, allgemein als Modellhöhe bezeichnet, ist der Abstand vom Ende der Felge bis zum Rand des Reifens. Es ist auch eine der Größen, die neben der Breite und dem Durchmesser der Felge die Reifengröße bestimmt.

Alle Parameter, die die Größe bestimmen, sind miteinander verbunden, d.h. wenn Sie einen der Parameter für das bestimmte Auto ändern wollen, müssen auch die anderen Parameter angepasst werden. Es ist darauf zurückzuführen, dass der vom Automobilhersteller bestimmte Gesamtraddurchmesser (die Radhöhe) eingehalten werden muss.

Wie berechnen Sie das Reifenprofil?

Die Profilhöhe, bekannt auch als Serie, ist das Verhältnis zwischen der Höhe und der Breite des Reifenquerschnitts. Das Reifenprofil ist kein absoluter Wert, sondern eine Kombination aus Breite und Höhe.

Beispiel:

In der Größe 205/55 R16 steht die Zahl 55 für 55% von 205.
Gemäß der Formel ist die Flankenhöhe eines 205/55 R16 Reifens kleiner als bei 225/55 R16. Im zweiten Beispiel ist der Gesamtdurchmesser (Gesamtreifenhöhe) ebenfalls automatisch höher.

Niederquerschnittsreifen – was bedeutet das?

Niederquerschnittsreifen - ein Modell, bei dem die Seitenhöhe von der Felge zur Straße im Verhältnis zu seiner Querschnittsbreite relativ klein ist.

"Low-Profile"-Reifen werden in der Regel als Erstausrüstung in Fahrzeugen der mittleren und höheren Klasse eingesetzt, insbesondere in Fahrzeugen mit höherer Leistung und sportlichem Schnitt.

Niederquerschnittsreifen sind auch bei Autotuning-Fans beliebt, die auf diese Weise die Felgen vergrößern können. Dadurch sieht das gesamte Auto sportlicher aus. Im Laufe der Jahre hat der Begriff "Niederquerschnitt" seine Bedeutung geändert, oder besser gesagt, haben sich die Dimensionen, die dieses Konzept bilden, verändert. Noch in den 1970er Jahren wurde jedes Modell mit einem Profil unter 80 als klein behandelt, heute gilt die Größe 55 nicht mehr als niedrig.

Der 205/55 R16 Reifen wird aktuell zu einer der beliebtesten Reifengrößen in Europa, er ist im Segment der Mittelklassenautos weit verbreitet und kommt sehr oft ohne  die Felgenschutzkante vor, weshalb er nicht mehr als Niederquershcnittsreifen betrachtet wird.

Der direkte Zusammenhang zwischen Höhe und Breite muss beachtet werden. Die Modelle 185/55 R15, deren tatsächliche Flankenhöhe viel geringer als beim 205/55 R16 ist, sind viel einfacher als Niederquerschnittsreifen zu betrachten. Als Niederquerschnittsreifen können die Reifen der Serie unter oder gleich 55-50 gelten, je nach Breite. In der Regel sind sie mit einer Felgenschutzkante ausgestattet.

Was sind die niedrigsten Serienwerte für solche Reifen?

Die ETRTO-Formeln (European Tyre and Wheel Manufacturers' Association) 2009 definieren die niedrigste Serie als 20, nämlich die Größe 375/20 R21. Auf der nordamerikanischen Sema Messe präsentierten Nexen und Kumho jedoch die weltweit ersten Reifen der 15er-Serie.

Bei Nexena ist das das Modell N3000 mit der Größe 365/15 ZR 24, und bei Kumho das Ecsta SPT KU31 in der Größe 385/15 ZR 22.

Niederquerschnittsreifen – Vorteile

Für ein niedriges Profil sind oft größere Felgen und Reifenbreiten erforderlich, was sich sowohl beim Bremsen als auch bei Kurvenfahrten positiv auf das trockene Fahrverhalten des Fahrzeugs auswirken kann.

Niedrige Flanke bedeutet auch eine höhere Steifigkeit, was besonders für das dynamische Fahren auf kurvenreichen Straßen von Vorteil ist.
Niederquerschnittsreifen bieten weiter einen besseren "Kontakt mit dem Auto", der Fahrer hat mehr Kontrolle über das Auto und kann sein Verhalten besser vorsehen. Deutlich weniger auffällig sind auch die Seitenneigungen.

Der größte Vorteil von Niederquerschnittsreifen ist die Erhöhung der optischen Attraktivität unseres Fahrzeugs.

Zu Vorteilen der Verwendung von Niederquerschnittsreifen zählt bessere Präsentation des Fahrzeugs, und in Kombination mit einer Felge mit großem Durchmesser gewinnt das Auto am sportlichen Charakter.

Einer der wichtigsten Vorteile der Verwendung von Niederquerschnittsreifen ist ihr Verhalten bei Kurvenfahrten.  Sie geben das Gefühl von größerer Stabilität im Vergleich zu Reifen mit hohem Profil.

Leider wird der Fahrkomfort bei der Verwendung dieser Reifen deutlich niedriger. Sie reduzieren viel weniger Lärm und Vibrationen und der Fahrer soll besonders vorsichtig bei Fahrten auf Unebenheiten sein.

Paweł Skrobisz

Leiter der technischen Abteilung

Niederquerschnittsreifen – Nachteile

Der Druck in Niederquerschnittsreifen darf nicht zu niedrig sein, da die Reifen anfälliger für alle Arten von Schäden werden.

Bei der Fahrt auf Bordsteinen ist besondere Vorsicht geboten, da es bei Niederquerschnittsmodellen zur Beschädigung von Fahrwerkskomponenten kommen kann.

Mit diesen Reifen erhöhen wir auch das Risiko einer Beschädigung von Alufelgen, und die Schutzkante von Niederquerschnittsreifen schützt uns nicht vor Schäden, wenn wir in ein Loch in der Fahrbahn fallen.

Ein weiterer Faktor, der den Verschleiß ebenfalls beschleunigt, ist die Fahrweise des Fahrers und die Art der Fahrzeuge, in denen die Reifen eingesetzt werden. Solche Reifen werden oft bei Sportwagen eingesetzt, wo der Hersteller, um den Kundenerwartungen gerecht zu werden, auf hohe Haftung setzt, was wiederum auf Kosten eines schnelleren Verschleißes erfolgt.

Das Fahrwerk und die Aufhängung des Fahrzeugs müssen richtig an größere Felgen und Reifen angepasst werden, die weniger Unebenheiten dämpfen. Andernfalls verursachen Niederquerschnittsreifen einen schnelleren Verschleiß aller Fahrwerkskomponenten.

Bei einer Änderung der Radhöhe um 5 mm ist auch eine Korrektur der Fahrzeugbeleuchtung erforderlich.